unser dsh attackiert unseren riesenschnauzer

[Claudia]

Hallo Andrea,

ich kenn ja Eure Geschichte ein wenig - und ich bin froh, sowas bisher nicht erlebt zu haben und hoffe, es nie erleben zu müssen.

easygo schrieb:Inzwischen wurde mein RS dann erwachsen und ich glaube er hätte meinen DP irgendwann gekillt.

Zwischen Mittelschlag und Riese ist genau diese Konsequenz das Problem.
Ich habe von Fällen gehört, wo das schlussendlich passiert ist.
Und ich kenne einen Fall, wo man sich dann - bevor es so eskaliert ist - von dem Riesen getrennt hat. Das war für die Menschen nicht schön - für die Hunde aber das Beste.

Als ich meinen zweiten Mittel bekam, wurde ich häufiger gefragt (beim Dritten jetzt nicht mehr wirklich ernsthaft, aber immer noch), warum ich mir nicht endlich einen "richtigen" Hund zu lege.

Genau deshalb nicht!

Denn bei mir wäre es eben auch die Situation gewesen: Zu einem selbstbewussten älteren Mittelschlag Rüden kommt ein RS Welpe. Und der wird irgendwann erwachsen und würde es sich auf Dauer wahrscheinlich nicht bieten lassen, daß der Mittel Chef bleiben will. Nur viele Mittel geben nicht auf - und wenn es ihr Leben kostet.

Auch wenn es nicht so kommen muss - so ist doch eine grosse Chance dafür vorhanden. Und daher wird es bei mir keinen Riesenrüden geben.

Grüsse,

Claudia

[easygo]

Hi Claudia,

wir haben auch darüber nachgedacht uns von einem der Beiden zu trennen, aber wirklich nur kurz.

Welchen sollten wir abgeben? Beide Hunde hatten und haben teilweise immer noch ihre "Eigenarten".
Den DP der wirklich bis heute, nicht einmal böse, schnappig oder knurrig gegen uns war? Der aber
immer genau wissen muss wo es lang geht, von 3 seiner Geschwister weiss ich, dass die den Besitzer
gewechselt haben, teilweise sogar mehrfach, weil niemand mit ihnen zurecht kam.

Meinen Riesen, der nach 10 Monaten Zwingerhaft endlich in mir eine Bezugsperson gefunden hat, der
Futter und Ausgang mit meinem Mann verweigert hat, wenn ich am Wochende zum einem Seminar war?

Mal abgesehen davon, dass es mir bei jedem der Beiden das Herz gebrochen hätte, würde ich mich
immer fragen ob es dem Hund gut geht und ob die neuen Besitzer mit ihm klar kommen.

Das Trennen der Hunde ist für mich die unbequemere, aber bessere Lösung, ob sie es auch im Sinne
der Hunde ist werde ich wohl nie wirklich wissen.

Du hast für Dich eine weise Entscheidung im Voraus getroffen, wir sind heute auch um Einiges klüger.


LG
Andrea

[Claudia]

Hallo Andrea,

ich wollt Euch nicht kritisieren :knuddel: - ich weiss, daß ihr es zum Wohle Eurer Hunde so macht, wie ihr es macht.

Und der Fall, wo der Riese abgegeben wurde, da ging er zu guten Bekannten und hat nun ein super Leben. Sowas muss man erstmal finden.

Ich schreibe meiner Überlegungen hier auch nur, um ein wenig zu sensiblisieren. Grade die Mittelschläge werden da manchmal unterschätzt - wie auch eh die Mehrhundehaltung etwas ganz anderes ist und schwer von jemandem eingeschätzt werden kann, der noch nie mehrere Hunde hatte.

Ich hatte Glück - auch mit meinem Umfeld, daß mir mit seinen Gedanken zu meinen Wünschen - auch den kritischen - zur Verfügung stand.

Liebe Grüsse,

Claudia

[easygo]

Hi Claudia,

oh, ich habe das auch nicht als Kritik aufgefasst.
Sorry wenn meine Antwort so rüberkam, war nicht meine Absicht!!!
Ist vielleicht immer noch so eine kleine Rechtfertigung vor mir selbst *gg*

Ja es stimmt, gerade die Mittelschläge werden oft unterschätzt, oder falsch
eingeschätzt. Es geht eben nicht nach dem Motto,...kleiner, also auch einfacher.

Auch die Mehrhundehaltung darf man nicht unterschätzen, es entwickelt sich oftmals
eine Rudeldynamik die man sehr sorgsam im Auge behalten sollte, um unangehme Überraschungen
in Grenzen zu halten.
Es ist aber auch spannend und interessant das Verhalten und die Stellung der Hunde untereinader
zu beobachten. Man kann auch Einiges daraus lernen und bei der Erziehung, oder der Ausbildung
nutzen.


LG
Andrea

[Jenny]

Bei uns hätte die Überschrift gelautet: RS verspeist Goldie zum Frühstück.

Wir haben es anfangs wirklich ernsthaft versucht, zumal der Goldie eben ein Goldie ist und absolut keinen Bock auf Zank hat. Wir haben es nach langsamen aneinander gewöhnen ein einziges Mal tatsächlich zu einer Begegnung ohne Leine kommen lassen. Gott sei Dank hatten beide einen Korb angezogen, denn sonst hätte ich meinen Goldie mühsam aus dem Gras zusammen suchen können. Von da an haben wir sie konsequent getrennt. Hinterher haben sie sich soweit toleriert, dass es zu keinem Gebrumsel und Geknötter mehr kam wenn sie sich z.B. am Hänger begegnet sind. (der eine drinnen, der andere draussen natürlich). Aber zusammenlassen würde ich die beiden auch heute noch nicht, obwohl der eine 12,5 und der andere fast 15 ist.

Der Goldie wohnt jetzt seit drei Jahren bei meinen Eltern und bekommt da die Aufmerksamkeit, die einem so alten Senior zusteht. (nicht weil es einfacher so ist, sondern weil meine Mutter unbedingt "ihren" Hund zurückhaben wollte)

Jenny

[Lämmchen]

Aber es IST einfacher, Jenny...das kann ich (wie Du ja weisst) aus eigener leidvoller Erfahrung sehr gut beurteilen, auch wenn ich ja genau weiss, dass das keine Bequemlichkeitsentscheidung von Dir war :engel: Bei der Gelegenheit Grüße von Pack zu Pack :ooh:


Aus der Ferne ist immer schwer zu beurteilen, was da genau abläuft und warum. Tatsache ist aber, dass echte Feindschaften (und "richtige" Löcher im Hund bedeuten echte Feindschaften) meist nicht mehr zu kitten sind. Man riskiert letztlich nur schlimmere und größere Löcher bei allen Beteiligten (zwei- und vierbeinigen) und hat Nervenkrieg. Ich selbst kenne das nur von zwei Hündinnen, die sich spinnefeind wurden und sich wirklich und wahrhaftig mit Inbrunst gehasst haben und sich getötet hätten, so sie die Chance gehabt hätten. Sorry, aber mit "time-out" war beiden nicht beizukommen (und sie waren bzw. sind beide gut ausgebildet - aber im Angesicht der Feindin wären Experimente sträflicher Leichtsinn gewesen).

Meist ufern bei Rüden würden solche Feindschaften seltener aus, aber es klingt in Eurem Fall sehr danach. Nicht gut - gar nicht gut. Bedenkt auch, dass Wyatt zwar nicht alt und gebrechlich ist, aber in 2 oder 3 Jahren den Attacken eines dann voll im Saft stehenden DS nicht mehr so viel wird entgegenhalten können. Es ist traurig, aber Eure Aufgabe, die Gelegenheiten zum Raufen zu verhindern. Das kostet Nerven, ist anstrengend und nur Ihr könnt selbst entscheiden, ob und wie Ihr das bewerkstelligen könnt und wollt.

Bei uns war es eine furchtbare Zeit, aus der ich aber auch viel gelernt habe.

Eine der beiden Mädels lebt noch und zwar zusammen mit einer Tochter der damaligen Feindin. Das klappt reibungslos - vermutlich, weil die Jüngere anders gestrickt ist, aber auch, weil ich Probleme im Keim ersticke, die ich früher nicht so gesehen habe. Ich toleriere seither keinerlei untereinander knuffen und stänkern mehr, es liegen keine Spielzeuge herum usw. und so fort.

Hätte ich jemals noch einmal ein wirklich verfeindetes Paar gleichgeschlechtlicher Hunde....naja, ich hoffe, es kommt nicht noch einmal soweit,weil ich die Trennerei und mein ewiges schlechtes Gewissen, weil einer allein ist, nicht mehr haben will.

Euch viel Glück und gute Nerven!
Uff....das klingt jetzt negativ - aber so sind meine Erfahrungen!

LG, Nicole

[Heike]

Unsere beiden Rüden werden auch konsequent getrennt.

VG Heike