unser dsh attackiert unseren riesenschnauzer

[wyatt]

hallo,

ich weiss das einige von euch das selbe problem haben und deshalb wende ich mich,obwohl es um einen dsh geht,an euch!!
ich werde versuchen es mal kurz zu schildern:
unser sh tarik ist 14 monate alt und hat sich das zweite mal mit unserem riesen wyatt gebissen!!
das erste mal war vor ca.3 monaten.tarik spielte mit unserer rani.beide hatten gemeinsam einen stock in der schnauze und liefen über die wiese.wyatt erdreistete sich und wollte ebenfalls an den stock.der sh attakierte wyatt ohne vorwarnung und biss sich an ihm fest!ich war fix und fertig,weil vorher hatten sie sogar miteinander gespielt und dann so eine heftige reaktion!!
ich war alleine und konnte sie kaum trennen,weil auch wyatt nicht nachgeben wollte!das ende war,das wyatt 7 mal genäht werden musste!!
ab da gab es weder stock noch sonst ein spielzeug damit so etwas nicht nochmal passierte!
das zweite mal war vor ca.4 wochen und das obwohl wir immer höllisch aufgepasst haben!
wir waren schwimmen und wyatt bekam "seine 5 minuten"und war albern und lief schnurstracks auf meinen lebensgefährten in hohem tempo zu!bevor wir auch nur reagieren konnten,schnellte plötzlich der sh auf wyatt zu und verbiss sich wieder!
warum nur reagiert der sh so extrem?
zuhause war bis jetzt alles ok,aber seit kurzem beobachte ich,das der sh unseren riesen kontrolliert,ihm z.b.den weg zum wassernapf blockiert!
wir schreiten natürlich sofort ein und dulden solch verhalten nicht.auch trennen wir die beiden,wenn wir aus dem haus gehen!!
wyatt hat mittlerweile akzeptiert das der sh der stärkere ist.weshalb demonstriert der sh immer noch seine stärke?? ich habe angst das wieder etwas passiert!
ich weiss mir keinen rat mehr und habe totalen stress wegen der situation!!

bianca

[Helen]

Hallo Bianca,

ich kann auf die Ferne nur Vermutungen anstellen, und zwar vermute ich stark, dass es mit euerer Hündin zusammenhängt. Euer SH Tarik ist 14 Monate, ein Halbstarker. Er ist in dem Alter, in dem er in anderen Rüden Konkurrenten sieht, wenn's um eine Hündin geht. Auch oder gerade wenn's der Hundekumpel ist, will er ihm zeigen, dass er auch da der Boss ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt. Wie ist es mit der Läufigkeit oder ist sie kastriert? Wie alt ist Wyatt und wieso glaubst du, dass er akzeptiert hat, dass der SH der Stärkere ist?

Die zweite Situation, als Tarik Wyatt angegriffen hat, weil er in hohem Tempo auf deinen LG zulief, kenne ich eigentlich so nur von Schäferhunden. Aus irgendeinem Grund meinen sie, den auf die Menschen zurasenden Hund angreifen zu müssen. Auch oder gerade wenn sie den Hund kennen, meinen sie, ihn quasi zur Räson bringen zu müssen.

Das ist jetzt eine schwierige Zeit, da hilft eigentlich nur, immer ein extrem wachsames Auge auf beide und vor allem den SH immer unter Kontrolle zu haben. Er wird erwachsen, und es kann sein, dass es irgendwann so kracht, wenn Wyatt sich doch mal wehrt, dass ihr sie garnicht mehr zusammenlassen könnt. Dann muss immer getrennt werden. Oder Tarik bekommt Prügel und akzeptiert, dass Wyatt doch der Stärkere ist. Wenn die Rangordnung im Rudel mal endgültig festgelegt ist, halten sich SH eigentlich dran. Riesen wollen es dagegen immer wieder mal wissen... Kommt auf den Hund an, das ist je nach Hund ganz verschieden. Aber im Moment ist anscheinend garnix entschieden, sondern entwickelt sich gerade.

Grüsse,
Helen

[wyatt]

@helen
vielen dank!!

also,unsere rani ist kastriert.wyatt interessiert sich eigentlich nicht sonderlich für sie!hat auch nie sonderlich viel mit ihr gespielt oder so.ausserdem hat rani vor wyatt viel zuviel respekt!aber der sh liebt sie abgöttisch!!sie darf alles,sogar an die heissgeliebte beute!!
bei beiden vorfällen hat sich wyatt nicht unterworfen,obwohl er körperlich der schwächere ist!irgendwie konnten wir sie trennen.aber er hat jetzt respekt,ich denke mal weil er gemerkt hat das er dem sh körperlich unterlegen ist!
wenn die kleinen spielen,dann bleibt er jetzt einige meter weg oder,wie ich beobachtet habe,wenn wyatt zum wassernapf möchte,dann stellt sich tarik ihm in den weg und wyatt zieht sich wieder zurück!!oder manchmal traut er sich nicht an tarik vorbei wenn der im weg liegt!
ich muss immer ein auge auf beide haben,weil ich dem sh nicht mehr traue!
ich dachte,wenn die rangordnung mal geklärt ist,dann hört das auf,aber tarik demonstriert immer weiter seine stärke!
das schlimme ist halt,das die beisserei immer so ausartet!der sh beisst sich bei wyatt immer gleich fest,das macht er bei anderen hunden nicht!!
so eine situation im eigenen rudel kenne ich nicht und deshalb wollte ich halt wissen,wie ich mich verhalten soll!!

vielen dank
bianca

[Claudia]

Hallo Bianca,

ist denn die Rangordnung wirklich geklärt?

Du weisst, ich hab drei Jungs. Und klar, haben sich die beiden älteren auch schon mal "unterhalten" - aber eben "unterhalten". Kein ernsthafter Kampf - keine Verletzungen.

Und bei mir ist klar, wer im Endeffekt der (Hunde-)Chef ist.
(Trotzdem vermeide ich Ressourcen-Kämpfe und trenne z. B. beim Füttern.)

Ein Hund, der wirklich einen anderen als ranghöher akzeptiert hat, der hat keinen Stress. Das ist für den eine entspannte Situation, denn er weiss woran er ist. Umgekehrt genauso. Und selbst dann, wenn der rangniedere mal meint "erwähnen zu müssen", daß er doch ganz gerne mal nicht den Platz freimachen möchte, den der ranghöhere beansprucht.

Mich irritiert z. B. total, daß der DSH den Weg zum Wassernapf blockiert. Wasser ist eigentlich keine Ressource um die Hunde sich streiten.

Es sei denn, es ist eben nicht geklärt und es werden solche Dinge genutzt um zu prüfen, wie weit der eine oder der andere gehen kann im Verhältnis zueinander.

Leider kann ich Euch keinen Rat geben (daher hatte ich bisher auch nichts geschrieben), denn ich habe auch keine Erfahrung mit solchen Problemen.

Ich drück Euch die Daumen!

Liebe Grüsse,

Claudia

[Helen]

Hallo Bianca,

also ich sehe das ähnlich wie Claudia, dass die Rangfolge nicht geklärt ist. Und ein ganz wichtiger Punkt dabei seid ihr. Schäferhunde vertragen mal ne klare Ansage von den Menschen, wer denn das Sagen hat. Nur dulden oder vermeiden von strittigen Situationen bestärkt sie eher in ihrem Verhalten, aha, ich bin Cheffe über die anderen Hunde. Du schreibst auch, dass er Rani abgöttisch liebt und sie alles darf. Also ist sie "seine" Hündin (Schäferhunde haben so den gewissen Besitzer- und Schutzinstinkt, den ich persönlich sehr gerne an ihnen mag), und Wyatt ist der Konkurrent, den er meint, in die Schranken weisen zu dürfen. Und genau das müsst ihr ihm aber verbieten, damit Ruhe ins Rudel einkehrt. Sonst werdet ihr immer Probleme haben!

Also weiter am Gehorsam arbeiten, weiter klare Ansagen und auch mal durchgreifen, wenn Tarik meint, den Chef rauskehren zu müssen. Er sieht Wyatt (wie alt ist Wyatt eigentlich?) ganz klar als Konkurrent, nicht als Kumpel. Und Wyatt scheint sehr gutmütig zu sein, aber irgendwann ist vielleicht bei ihm auch mal Sense...

Meine Ratschläge natürlich immer unter Vorbehalt, da ich die Hunde nicht kenne. Und manches stellt sich etwas anders dar, wenn man das Ganz live erlebt.

Grüsse,
Helen

[Captain]

Hallo Bianca,

es kann sein, dass Dein DSH sich durch kontinuierliche Verstärkung seines erfolgreichen Verhaltens zum Tyrannen entwickelt oder schon entwickelt hat.
Ich würde mit allen Mitteln versuchen, einen Kampf zu verhindern. Wenn es zu einem Kampf kommt, kommt es automatisch auch zu einer Belohnung des Verhaltens, ich würde dafür sorgen, dass die Belohnung möglichst gering ausfällt und schicke den Hund, der den Kampf begonnen hat, ins Time-Out (das heißt, ich setze soziale Isolation als negative Strafe ein, wirkt auch bei kontrollkomplex- und wutbedingter Aggression).
Dass Wasserschüsseln als Grund für einen Streit herangezogen werden, hab ich schon öfter gehört. Ich würde einfach mehrere Wasserschüsseln in der Wohnung verteilt aufstellen.
Ich halte es auch für wichtig, die Hunde zu belohnen, wenn sie geduldig miteinander sind. Es muss sich für den Hund lohnen, geduldig und friedlich zu sein.
Das so als erstes Konfliktmanagement.
Ich weiß jetzt natürlich nicht, in wie weit Du Deine Hunde unter Kontrolle hast. Im Einzeltraining würde ich mit den Hunden so lange trainieren, bis die Grundkommandos auch bei starker Ablenkung und auf Distanz funktionieren. Der Hund lernt dadurch auch Geduld und verbessert seine Impulskontrolle. Genauso würde ich Vertrauen und Bindung stärken, damit die Hunde mehr darauf achten und auch befolgen, was Du von ihnen willst.
Wenn die Hunde einzeln zuverlässig sind, würde ich mit dem paarweisen Training beginnen, vielleicht zuerst mit einem friedlichen Paar üben:
Erst vom einen Hund ein Sitz verlangen und dann vom anderen (anfangs sollten die Streithähne weit genug auseinander sein). Erst beim Einen das
Kommando auflösen und belohnen und dann beim Anderen. Immer wenn etwas gut funktioniert, würde ich mich an etwas schwierigere Übungen rantasten. Reagiert ein Hund aggressiv -> Time-Out. Andererseits jedes Anzeichen von Impulskontrolle und ruhiger Reaktion auf den anderen Hund belohnen.
Schön finde ich auch diese Geduldübung: Die Hunde durch eine Barriere (Stuhl oder so) trennen. Beide bekommen gleichzeitig ein Leckerli. Das würde ich so lange wiederholen, bis ich den Eindruck habe, der aggressive Hund fühlt sich wohl. Im nächsten Schritt kriegen wieder beide gleichzeitig ein Leckerli, aber beim aggressiven Hund halte ich es fest und lass ihn nur dran knabbern oder lecken. Er bekommt das Leckerli anfangs einen Bruchteil einer Sekunde später. Die Zeitspanne langsam ausdehen und jede Zeitspanne so lange wiederholen, bis die Übungen einwandfrei funktioniert haben und der aggressive Hund sichtlich entspannt ist. Als letztes würde ich versuchen, das Verhalten zu generalisieren, das heißt unterschiedliche Pärchen bilden.
Ich würde auch mit jedem Hund das NILIG-Programm machen: Nichts im Leben ist gratis. Vor jeder Fütterung oder Zuwendung muss der Hund ein Sitz, Platz oder sonst irgendwas tun.

Ach ja, ganz grundsätzlich: Wie tief sind die Bisse? Wenn der DSH die Zähne bis zum Anschlag reinhaut, verfügt er über keine Beißhemmung, dann wirds schwierig ... . Wo beißt der Hund hin? In Kopf oder Nacken ist normal. In Bauch oder Beine, dann wirds noch schwieriger... .

Hab das Ganze jetzt nochmal durchgelesen. Kommt vielleicht ein bißchen schulmeisterlich rüber, ist aber nicht so gemeint. Ich hab einfach nur bei einem befreundeten Hundebesitzer mitverfolgen können, dass diese Methoden sehr gut funktioniert haben.

Viele Grüße
Thomas

[wyatt]

ich bin dankbar für jeden ratschlag!!
@helen
wyatt wird 9 jahre alt!gutmütig war er noch nie,er brummt ständig und hat den schnauzertypischen dickkopf!vorher hat er auch mal gerne mit rüden gerauft,aber sich niemals ernsthaft gebissen!!seit den beissereien mit dem dsh geht er auch mit fremden rüden streit aus dem wege!als "seine hündin" betrachtet er rani eh,er rastet vollkommen aus wenn sie mal mit einem anderen hund,rüde oder hündin spielt!das nervt auch!und ja,wir vermeiden jetzt situationen in denen es brenzlig werden könnte!ich habe schon daran gedacht,dem sh einen maulkorb anzulegen um zu testen wie und ob sich die lage zuspitzen könnte!dann wäre ich bei dem versuch ruhiger!
mein freund ist die ruhe selber,er füttert beide extra nebeneinander mit leckerlis und sie müssen sich vertragen!

also,tarik hat beide male ohne vorwarnung angegriffen.das erste mal ist wyatt 7 mal genäht worden,am oberkörper,kopf und die wange war komplett aufgerissen,also ein riesen loch,kurz vor einer arterie,sah böse aus!
das zweite mal an der kehle und am ohr,ohr war nicht so heftig aber an der kehle klaffte eine grosse wunde,die ebenfalls genäht wurde!
sonst hat der sh sich noch nie mit einem anderen rüden gebissen,macht eine riesenwelle und stoppt vorher ab!
nur bei wyatt reagiert er so extrem,beisst sich immer fest und hört nicht mehr auf!!
@thomas
werde es mal versuchen,wenn ich die nerven dazu habe...

[Lady-Ziska]

Es ist natürlich schwierig ohne Euch und die Hunde persönlich zu kennen und in den Interaktionen zu beobachten herauszufinden wo das Problem liegt und ein gangbare Lösung zu finden.
Daher nur Vermutungen, mit denen ich natürlich auch total falsch liegen kann.
Ich vermute mal das Tarik als Welpe zu Euch kam. Vorher waren Wyatt und Rani ein eingespieltes Pärchen, die ohne Probleme zusammenlebten. Daher betrachtet Wyatt Rani auch heute noch als seine Hündin.
Als der kleine DSH zu den Riesen kam wolltet ihr nicht, das er ständig vom älteren begrenzt und untergebuttert wurde. Er sollte ja selbstbewusst werden.
Nun hat sich Tarik zu einem selbstbewussten jungen erwachsenen Rüden entwickelt, der reif genug ist Ressourcen zu verwalten. Eine der ihm wichtigen Ressourcen ist die Hündin Rani. Mit der spielt er immer noch, die sieht er als seine Hündin an. Wenn Wyatt jetzt auf die Idee kommt der Hündin Aufmerksamkeit zu schenken, so ist Tarik der Meinung, das das gar nicht geht, er möchte den lästigen Altrüden loswerden. Eine weitere wichtige Ressource sind die Menschen, für Tarik vor allem Herrchen. Daher findet er es genauso unangebracht, wenn Wyatt sich diesem annähert ohne dazu eine Erlaubnis bekommen zu haben.
Sollte es so sein, so seid ihr jetzt in einer schwierigen Situation. Ein Riesenrüde wird so schnell nicht seinen Platz im Rudel aufgeben. Er wird sich nicht deutlich unterwerfen, Streit und damit auch Verletzungen sind immer wieder vorprogrammiert.
Ich würde beide Hunde nur unter sehr kontrollierten Bedingungen zusammenlassen. Sie müssen dann beide immer genau gesagt bekommen was sie gerade zu tun und zu lassen haben. Sie sollten sich dann nie frei bewegen und nie die Möglichkeit haben über irgendeine Ressource (Futter, Wasser, Beute, Hündin, menschliche Aufmerksamkeit) auf die Idee zu kommen zu streiten. Wenn, dann wird ihnen alles nur von Euch zugeteilt.
Das ist für mich der einzig gangbare Weg zukünftig Verletzungen zu vermeiden.

LG Heike

[CaliforniaBlümchen]

Leider sind wir auch schon etliche Male in ähnlichen Situationen gewesen zwischen gleichgeschlechtlichen Riesenschnauzern und Schäferhunden im Gerangel um die Vormacht.

Trennen ist die sicherste Lösung, wenn man kein Blutbad riskieren will. WENN man die Hunde zusammen hat, dann absolut nur so, wie Heike es beschrieb. (Und das ist Nervenkrieg!)

Es ist nicht schön, aber nicht zu ändern, wenn man die Hunde vor sich selbst und voreinander schützen will. Der Fehlerspielraum ist hier sehr gering und wird über Zeit immer kleiner!

Vera

[easygo]

Moin Moin,


ich glaube nicht dass es auf Dauer gut geht, oder vielleicht sogar besser wird.
Ein harmonisches Miteinander werdet ihr wohl nicht mehr erreichen.

Ich habe auch so einen Kampfgockel hier, mein DP hat meinen RS, der im Alter von 10
Monaten zu uns kam, vom ersten Tag an attackiert. Mit der Zeit wurden die Attacken immer häufiger.
Ich will jetzt nicht die ganze Geschichte erzählen.
Es ging immer so schnell und ohne jegliche Vorwarnung, ich hatte keine Möglichkeit
vorher zu reagieren.

Hab dann eine Weile vergeblich versucht die Beiden doch noch zusammen zu bringen, aber wie
Vera schon schrieb, es war für alle Beteiligten der pure Stress und Nervenkrieg.
Inzwischen wurde mein RS dann erwachsen und ich glaube er hätte meinen DP irgendwann gekillt.
Seit 2 Jahren trenne ich konsequent, im Haus begegnen sich die beiden Rüden niemals und Draussen
haben sie getrennte Ausläufe.

Es ist nicht schön für uns, wir müssen immer aufpassen im Haus nicht zum falschen Zeitpunkt
die falsche Tür zu öffnen. Positiv dabei ist, alle konnten sich so langsam wieder entspannen.
Da haben wir erstmal richtig gemerkt wie gestresst und angespannt die Hunde in den vergangenen
Monaten waren, von uns ganz zu Schweigen *g*


HG
Andrea