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Pietralla
13.11.2011, 21:37 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.11.2011 21:55 von tommy30.)
Beitrag #4
RE: Pietralla
Ich stimme dem Zitat fast vorbehaltlos zu. Fast.

Es ist viel einfacher für Hund und für Mensch, den Hund zur richtigen Handlung zu aktivieren - möglichst ohne Zwang - anstelle einen Urwald von Verboten zu schaffen. NUR dann lernt der Hund auch zu wollen, was er soll. Und dies ist die Grundlage für freudigen, fast ständig abrufbaren Gehorsam.

Der Spruch: "Aktivieren, nicht hemmen," ist besonders wichtig und ergänzt das obige Zitat.

Dem Hund hauptsächlich klar zu machen, was er NICHT soll, ist eine archaische Denk- und Ausbildungsweise. Wir haben dem Hund ja damals weniger die Freifolge beigebracht, als gestraft, wenn er die Position verließ. Kein normaler Mensch macht das heute so.

Nur im täglichen Leben ist diese überholte Anschaungsweise nicht tot zu bekommen. NEIN! Für dies und NEIN für das, und NEIN für sellundjenes.

Wieviel einfacher ist es doch, den Hund einfach zurückzurufen (das kann er, das soll er gelernt haben, dafür ist er intelligent aktiviert worden - hoffe ich) als ihn mit Nein! zu konfrontieren, wenn er was vom Küchentisch klauen will. Ruf ihn weg und belohne.

Will er fremde Leute anspringen oder ankläffen: Ruf ihn weg und belohne.

Sehe ich, daß der Welpe im Haus pullern will, rufe ich ihn schnell weg.

Will er was Unappetitliches fressen: Ruf ihn weg und belohne.

Knabbert er an einem verbotenen Gegenstand, rufe ich ihn weg und biete ihm was besseres. (Na, meistens...)

Usw.

Wo Hemmen in die Erziehung fließt, ergibt es für den Hund nur Sinn, wenn der Hund hundliche soziale Grenzen überschreitet: Beißt er mich im Spiel wiederholt zu hart, hau ich im eins an die Ohren. Das würden seine Elterntiere ähnlich machen. Fürs Pinkeln am falschen Platz wird er im Rudel nicht gestraft. Auch nicht, wenn er nicht positionsgerecht hinter oder neben Muttern hergeht, oder sich ein liegengelassenes Stück Futter aneignet.

Im Prinzip "dürfen" meine Hunde fast alles - bis ich sie wegrufe. Ich habe fast keine absoluten Regeln. Jagen?Natürlich dürfen sie jagen. — Bis ich sie abpfeife!! (D.h. im Klartext, so richtig weit dürfen sie nicht dem Hasen nach.) Mal dürfen sie auf die Couch, und mal nicht. Wenn Besuch kommt, ruf ich sie eben runter. Manche Menschen dürfen sie stürmisch begrüßen, und manche eben nicht - aber nicht durch Verbote, sondern dadurch, daß sie zu mir kommen dürfen und wahrscheinlich dafür etwas Gutes einheimsen.

Und das dürft Ihr mir abkaufen (und die, die mich kennen, wissen es) trotz SEHR leichter Hand in der Hundeerziehung gehorchen meine Hunde sofort und meistens freudig.

Ich denke mir - und sehe es jeden Tag - wer denkt, viel verbieten zu müssen, hat keine ideale Beziehung zu seinem Hund und umgekehrt. Es ist doch in den meisten Fällen so leicht, dem Hund eine erfreuliche Alternative anzubieten.

Eine Ausnahme ist, wenn ich einen mehr oder weniger verpfuschten Hund in die Hand bekomme, der schon etliche Macken und schlechte Angewohnheiten hat. Da blockiere/verbiete ich das Fehlverhalten in der Tat mit dem nötigen Zwang und biete erst dann eine Alternative an.

Aber wenn man einen Hund richtig erzieht - aktiviert statt hemmt - dann wird das Verbieten und der Zwang fast unnötig sein.

Vera

Gleiches Streben schafft Freunde. (Demokrit).

Mißtraut allen, in welchen der Trieb, zu strafen, mächtig ist. (Nietzsche)
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Pietralla - Helen - 13.11.2011, 18:50

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